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Sperrmüll in Ost-Berlin zur Wendezeit // Bulky waste in East Berlin at the time of the turning point
Berlin um ’89 – Zeiten des Umbruchs
Fotografien von José Giribás und Lothar M. Peter
VER.DI MedienGalerie Berlin 31.10.2019 bis 13.12.2019
Im November 2019 jährt sich der Berliner Mauerfall zum 30. Mal. Einer, der in der Wendezeit mit seiner Kamera unterwegs war, ist der Berliner Fotograf Lothar M. Peter. Die Stadt, die alltägliche Existenz der Mauer und deren Fall bilden das „Bühnenbild“ seiner Fotografien, stehen aber nicht in deren Fokus, sondern vielmehr die Emotionen der Menschen aus Ost und West. Rührige, humorige und rückblickend beinahe klischeehaft anmutende Motive zählen dabei genauso dazu wie auch Bilder, die Unheilvolles vorwegzunehmen scheinen: Der Fotograf schaut in die Gesichter der Menschen, sie reflektieren auf eindrucksvolle Weise das Glück und die Euphorie, aber auch die Nachdenklichkeit und Verwirrung jener Tage und spiegeln wie kaum andere fotografische Betrachtungen die persönlichen und menschlichen Dimensionen der Ereignisse im November 1989 wider.
Die Fotografien sind heute nicht nur Zeitzeugnisse eines der bewegendsten Ereignisse deutscher Geschichte und zeigen das, woran wir uns bildhaft kaum noch zu erinnern vermögen; sie sind darüber hinaus eine intensive künstlerische Auseinandersetzung mit dem Medium Fotografie: Lothar M. Peters Fotografien sind Experimentierfelder, auf denen er mit den diskursiven Mitteln der Gegenwartskunst die Geschehnisse beobachtet und hinterfragt.
Die vorliegende Zusammenstellung ist eine beispielhafte Auswahl aus einigen hundert Schwarzweiß- und Farbfotografien, die zwischen 1985 und 1995 entstanden sind. Das Ausgangsmaterial der Fotografien bilden 6 x 6 bzw. 6 x 7 cm Schwarzweißnegative sowie Diapositive.